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Wenn Sie als Arbeitnehmer mit dem Begriff „Änderungskündigung“ konfrontiert werden, stehen Sie möglicherweise vor einer Reihe von Fragen und Unsicherheiten. In diesem Artikel erklären wir, was eine Änderungskündigung genau ist, welche Rechte Sie haben und wie Sie darauf reagieren können.

Was versteht man unter einer Änderungskündigung?

Eine Änderungskündigung tritt ein, wenn Ihr Arbeitgeber Ihr bestehendes Arbeitsverhältnis kündigt, Ihnen jedoch gleichzeitig anbietet, das Arbeitsverhältnis unter geänderten Bedingungen fortzusetzen. Dies kann beispielsweise eine Veränderung Ihrer Arbeitszeiten, Ihres Arbeitsortes oder Ihrer spezifischen Aufgaben bedeuten.

Beispiel: Nehmen wir an, Ihr Arbeitgeber kündigt Ihren Vollzeitvertrag zum 31.07. und bietet Ihnen stattdessen eine Teilzeitposition ab dem 01.08. an. Sie stehen nun vor der Wahl, dieses Angebot anzunehmen, es abzulehnen oder juristische Schritte einzuleiten.

Ihre Optionen als Arbeitnehmer

Sie haben grundsätzlich drei Möglichkeiten:

  1. Annahme der Änderungskündigung: Sie stimmen den neuen Bedingungen zu und das Arbeitsverhältnis wird unter diesen fortgeführt.
  2. Annahme unter Vorbehalt: Sie nehmen das Angebot unter dem Vorbehalt an, gegen die Kündigung vor Gericht zu ziehen. Sollten Sie den Prozess verlieren, wird Ihr Arbeitsverhältnis zu den neuen Bedingungen fortgesetzt. Gewinnen Sie, bleibt alles beim Alten.
  3. Ablehnung und Erhebung einer Kündigungsschutzklage: Lehnen Sie das Angebot ab und erheben Klage, kann Ihr Arbeitsverhältnis bei einem Sieg unter den alten Bedingungen fortgeführt werden. Bei einer Niederlage wäre das Arbeitsverhältnis beendet.

Wichtige Fristen

Es ist entscheidend, dass Sie die gesetzliche Frist von drei Wochen nach Erhalt der Kündigung beachten. Verpassen Sie diese Frist, gilt das Änderungsangebot als abgelehnt.

Vorrang der Änderungskündigung

Die Änderungskündigung genießt Vorrang vor einer Beendigungskündigung. Dies bedeutet, dass Ihr Arbeitgeber verpflichtet ist, Ihnen eine alternative Position anzubieten, sofern dies möglich ist. Eine Nichtbeachtung dieser Regel kann eine Beendigungskündigung unwirksam machen.

Formale Anforderungen

Die Änderungskündigung muss schriftlich erfolgen und die geltenden Kündigungsfristen einhalten. Zudem ist eine genaue Begründung für die Änderung erforderlich.

Fazit

Eine Änderungskündigung stellt sowohl für Arbeitgeber als auch für Arbeitnehmer eine komplexe rechtliche Herausforderung dar. Als Arbeitnehmer ist es wichtig, Ihre Rechte zu kennen und fristgerecht zu handeln. Sollten Sie mit einer Änderungskündigung konfrontiert werden, empfiehlt es sich, juristischen Rat einzuholen, um Ihre Optionen sorgfältig abzuwägen.